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Fünfzehn Wege in Richtung Nachhaltigkeit: „Transformationsreise“ zieht Bilanz

20. November 2023

Fünfzehn Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern hatten sich im April gemeinsam mit ihren zivilgesellschaftlichen Partner:innen auf den Weg gemacht. Nun haben sie Ihre Arbeitsergebnisse vorgestellt.

Abschlussveranstaltung der „Transformationsreise Wirtschaft 2023“ stieß auf reges Interesse. Der große Saal der IHK zu Rostock war gut gefüllt mit 85 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV. Die Wirtschaftsunternehmen haben ihre Arbeitsergebnisse vorgestellt. Daneben gab es viel Raum für Austausch und Vernetzung. Prof. Dr. Uwe Demele von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde brachte einen Impuls ein zum Thema „Rahmen für die wirtschaftliche Transformation in MV – Was braucht’s?“.

Wirtschaft nachhaltig zu gestalten, umfasst viel mehr als den Einkauf von erneuerbarem Strom oder die Vermeidung von Abfällen. Wie vielfältig die Ideen und Lösungsansätze für mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit sind, haben die 15 Unternehmen gezeigt, die in diesem Jahr am Projekt „Transformationsreise Wirtschaft“ teilgenommen haben. Ein Restaurant, das für seine Gäste eine Broschüre über Nachhaltigkeit erstellt, eine Technologie-Agentur, die ihre Kunden künftig mit Hilfe eines Entscheidungsbaums auswählt, eine Tortilleria, die Gemeinderatsmitglieder, Bürger und ortsansässige Akteure vernetzt, um künftig mit ganz lokal erzeugtem Strom produzieren zu können – die Wege zu mehr Nachhaltigkeit sind vielfältig und individuell, wie die Unternehmen und die Menschen, die sich in ihnen engagieren.

„Nachhaltigkeitstransformation bedeutet immer auch, über den Tellerrand zu blicken“, so Innovationscoachin Veronika Busch von der Initiative Zukunftshandeln MV und Organisationsentwickler Thomas Radke vom Zukunftszentrum MV, die das halbjährliche Lern-, Bildungs- und Veränderungsprogramm der ‚Transformationsreise Wirtschaft‘ entwickelt haben. „Nachhaltigkeitstransformation braucht Innovation, Organisationsentwicklung und Lernen – deshalb haben wir mehrere methodische Ansätze zu einem Programm kombiniert.“ Eine weitere Besonderheit des Programms ist, dass die Unternehmen ihre Lösungsansätze gemeinsam mit Tandempartner:innen aus der Zivilgesellschaft entwickelt haben.

Umgesetzt wird das Programm durch die Initiative Zukunftshandeln MV und das Zukunftszentrum MV gemeinsam mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche im Rahmen ihrer Mitarbeit im „Forum für ländliche Entwicklung und Demografie MV“. Die IHK zu Rostock sowie die IHK zu Neubrandenburg haben die Schirmherrschaft übernommen und unterstützen das Projekt. Acht der teilnehmenden Unternehmen sind der Region Rostock, sieben in der Region Mecklenburgische Seenplatte ansässig.

„Unsere Veranstaltung bietet einen geballten Einblick in die ‚Baustelle Wirtschaftstransformation‘ in Mecklenburg-Vorpommern, aus der sich eine Menge lernen lässt. Im Kern sehen wir, dass zahlreiche Unternehmen bereit sind, ihren Teil für eine zukunftsfähige Wirtschaft beizusteuern“, so Frauke Lietz von der Initiative Zukunftshandeln MV, die die Transformationsreise Wirtschaft in der Region Mecklenburgische Seenplatte koordiniert. “Wir werden die Ergebnisse der diesjährigen Transformationsreise sorgfältig auswerten“, ergänzt Eva Mahnke, ebenfalls von der Initiative Zukunftshandeln und Koordinatorin der Transformationsreise in der Region Rostock. „Hierauf aufbauend möchten wir mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaftsförderung und Verbänden diskutieren, wie die Rahmenbedingungen für eine schnelle und effektive Transformation der Wirtschaft verbessert werden können.“

Die Transformationsreise nimmt die Mahnung des Zukunftsrates MV ernst: ‚Unsere Zukunft ist jetzt‘, denn jetzt müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Ein Lerneffekt der Transformationsreise ist, dass es letztlich egal ist, wo die Nachhaltigkeit im Betrieb beginnt – bei Recycling oder Energieeffizienz, bei innerbetrieblicher Beteiligung oder Gemeinwohlorientierung. Irgendwann wird klar, dass unweigerlich eins zum anderen führt und Nachhaltigkeit nur als Gesamtpaket zu haben ist.